Lob des Hohenpriesters und Vollendung in Christus – Auslegung zu Jesus Sirach 50
Jesus Sirach beschreibt in Kapitel 50 den Hohenpriester Simon, Sohn des Onias, der in Jerusalem diente. Er wird in großer Schönheit geschildert: in priesterlichen Gewändern, mitten im Tempeldienst, geehrt vom Volk, umgeben von einer heiligen Ordnung. Dieses Bild erinnert an eine feierliche Prozession, in der die Würde des Priestertums sichtbar wird.
Doch diese Beschreibung ist nicht bloß Bewunderung für einen Menschen. Sie zeigt, wie Gott seine Herrlichkeit durch menschliche Werkzeuge sichtbar machen kann. Der Priester im Tempel war ein Spiegel dafür, dass Gott mitten unter seinem Volk wohnt.
Schönheit als Ausdruck von Gottes Gegenwart
Die Verse schildern, wie Simon im Tempel stand, wie das Volk jubelte, wie die Harmonie der Stimmen und Instrumente ein Bild des Himmels auf Erden ergab.
In unserer Zeit dürfen wir das als Metapher verstehen: Wo Gott geehrt wird, entsteht Schönheit, Ordnung, Harmonie. Es geht nicht um Äußerlichkeiten allein – es geht darum, dass Gott im Mittelpunkt steht und Menschen im Lobpreis miteinander verbunden werden.
Christus sagt später: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Sirach 50 weist uns voran: wahre Schönheit entsteht, wo Gott gegenwärtig ist.
Die Rolle des Hohenpriesters
Der Hohepriester Simon wird als Mittler beschrieben – er trägt das Volk vor Gott und Gottes Segen zum Volk. Er ist eine lebendige Brücke zwischen Himmel und Erde. Für uns heute erinnert das daran: Jeder Mensch braucht Fürbitte, Begleitung, geistliche Leitung. Aber noch mehr: Es verweist auf Christus, den vollkommenen Hohenpriester. Er ist nicht nur ein Mittler unter vielen, sondern der, der uns ein für alle Mal mit Gott versöhnt.
Dankbarkeit als Antwort
Das Kapitel endet mit einem Dank an den Herrn: Ihm gebührt Ehre, weil er sein Volk bewahrt, weil er seinen Segen schenkt, weil er Frieden gibt. Dankbarkeit ist der Schlüssel. Nach allen Bildern, nach aller Schönheit, bleibt dies: Gott allein ist der Ursprung. Menschen sind Werkzeuge, aber die Quelle ist er.
In unserer Zeit, in der oft alles selbstverständlich erscheint, erinnert uns Sirach 50: Nichts ist selbstverständlich. Jeder Tag, jedes Gelingen, jedes kleine Stück Frieden ist Geschenk. Dankbarkeit macht das Herz weit und verbindet uns neu mit dem Geber aller guten Gaben.
Übertragung auf uns heute
Wenn wir dieses Kapitel auf unser Leben beziehen, ergeben sich mehrere Linien:
- Anbetung: Schönheit, Musik, Ordnung – sie sind nicht Selbstzweck, sondern Ausdruck der Gegenwart Gottes. Wir dürfen lernen, unser Leben selbst zu einem Lobpreis werden zu lassen.
- Geistliche Leitung: So wie Simon eine Brücke war, dürfen auch wir füreinander Brücken sein – Menschen, die andere vor Gott tragen und ihnen Gottes Liebe zusprechen.
- Dankbarkeit: Der Lobgesang mündet in Dank. Auch unser Glaube wird tief, wenn er aus Dankbarkeit wächst.
Christus als Erfüllung
Alles, was Sirach 50 in Bildern beschreibt, weist über sich hinaus:
- Christus ist der wahre Hohepriester, der einmal und für immer in das himmlische Heiligtum eingegangen ist.
- Christus ist die Schönheit Gottes im Fleisch, die Herrlichkeit, die wir sehen dürfen.
- Christus ist der Mittler, der uns mit dem Vater verbindet, nicht nur für einen Moment, sondern für ewig.
So erfüllt er, was in Simon nur ein Abbild war.
Hoffnung für uns
Sirach 50 endet mit dem Wunsch nach Frieden und Segen. Das ist nicht nur ein Schlusswort, sondern eine bleibende Verheißung. Auch wir dürfen diesen Segen empfangen:
- Frieden inmitten von Unruhe,
- Segen mitten in Unsicherheit,
- Hoffnung mitten in der Vergänglichkeit.
Christus selbst ist dieser Friede und dieser Segen.
Schlussgedanke
Jesus Sirach 50 zeigt uns den Glanz des Priestertums im alten Bund – und zugleich die Sehnsucht nach mehr. Diese Sehnsucht erfüllt sich in Christus, dem Hohenpriester, der uns für immer mit Gott versöhnt.
Darum können wir in unserer Zeit lernen:
- Gott zu loben mit allem, was wir haben,
- für andere einzutreten in Liebe,
- und dankbar zu leben im Vertrauen, dass Gott uns segnet.
So wird unser Leben selbst zu einem kleinen Tempel, in dem seine Herrlichkeit sichtbar wird.
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