- Joseph ward hinab in Egypten geführet, und Potiphar, ein Eyptischer Mann, des Pharao Kämmerer und Hofmeister, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn hinab brachten.
- Und der Herr war mit Joseph, daß er ein glückseliger Mann ward, und war in seines Herrn, des Egypters, Hause.
- Und sein Herr sahe, daß der Herr mit ihm war, denn alles, was er that, da gab der Herr Glück zu durch ihn,
- Also, daß er Gnade fand vor seinem Herrn, und sein Diener ward. Der setzte ihn über sein Haus, und alles, was er hatte, that er unter seine Hände.
- Und von der Zeit an, da er ihn über sein Haus und alle seine Güter gesetzt hatte, segnete der Herr des Egypters Haus, um Josephs willen, und war eitel Segen des Herrn in allem, was er hatte, zu Hause und zu Felde.
- Darum ließ er alles unter Josephs Händen, was er hatte, und er nahm sich keines Dinges an, weil er ihn hatte, denn daß er aß und trank. Und Joseph war schön und hübsch von Angesicht.
- Und es begab sich nach diesen Geschichten, daß seines Herrn Weib ihre Augen auf Joseph warf, und sprach: Schlaf bey mir.
- Er weigerte sich’s aber, und sprach zu ihr: Siehe, mein Herr nimmt sich nichts an vor mir, was im Hause ist, und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände gethan,
- Und hat nichts so Großes in dem Hause, das er vor mir verholen habe, ohne dich, indem du sein Weib bist. Wie sollte ich denn nun ein solch groß Uebel thun und wider Gott sündigen?
- Und sie trieb solche Worte gegen Joseph täglich. Aber er gehorchte ihr nicht, daß er nahe bey ihr schliefe, noch um sie wäre.
- Es begab sich der Tage einen, daß Joseph in das Haus gieng, sein Geschäft zu thun, und war kein Mensch vom Gesinde des Hauses dabey.
- Und sie erwischte ihn bey seinem Kleide, und sprach: Schlafe bey mir. Aber er ließ das Kleid in ihrer Hand, und flohe, und lief zum Hause heraus.
- Da sie nun sahe, daß er sein Kleid in ihrer Hand ließ, und hinaus entflohe,
- Rief sie dem Gesinde im Hause, und sprach zu ihnen: Sehet, er hat uns den hebräischen Mann herein gebracht, daß er uns zu Schanden mache. Er kam zu mir herein, und wollte bey mir schlafen, ich rief aber mit lauter Stimme.
- Und da er hörete, daß ich ein Geschrey machte, und rief, da ließ er sein Kleid bey mir, und flohe, und lief hinaus.
- Und sie legte sein Kleid neben sich, bis sein Herr heim kam,
- Und sagte zu ihm eben dieselben Worte, und sprach: Der hebräische Knecht, den du uns hereingebracht hast, kam zu mir herein, und wollte mich zu Schanden machen.
- Da ich aber ein Geschrey machte, und rief; da ließ er sein Kleid bey mir, und flohe hinaus.
- Als sein Herr hörete die Rede seines Weibes, die sie ihm sagte und sprach: Also hat mir dein Knecht gethan, ward er sehr zornig.
- Da nahm ihn sein Herr, und legte ihn in´s Gefängnis, da des Königs Gefangene innen lagen, und er lag allda im Gefängnis.
- Aber der Herr war mit ihm, und neigete seine Hulde zu ihm, und ließ ihn Gnade finden vor dem Amtmann über das Gefängnis,
- Daß er ihm unter seine Hand befahl alle Gefangene im Gefängnis, auf daß alles, was da geschahe, durch ihn geschehen mußte.
- Denn der Amtmann über das Gefängnis nahm sich keines Dings an, denn der Herr war mit Joseph, und was er that, da gab der Herr Glück zu.
Wartburg Bibel 1842 – Auf´s Neue verglichen mit der Ausgabe letzter Hand vom Jahre 1545
