- Jakob hub seine Augen auf, und sahe seinen Bruder Esau kommen mit vier hundert Mann. Und theilete seine Kinder zu Lea, und zu Rahel, und zu beiden Mägden;
- Und stellete die Mägde mit ihren Kindern vorne an, und Lea mit ihren Kindern hernach, und Rahel mit Joseph zuletzt;
- Und er gieng vor ihnen her, und neigete sich siebenmal auf die Erde, bis er zu seinem Bruder kam.
- Esau aber lief ihm entgegen, und herzete ihn, und fiel ihm um den Hals, und küssete ihn, und sie weineten,
- Und hub seine Augen auf, und sahe die Weiber mit den Kindern, und sprach: Wer sind diese bey dir? Er antwortete: Es sind Kinder, die Gott deinem Knecht bescheret hat.
- Und die Mägde traten herzu mit ihren Kindern, und neigeten sich vor ihm.
- Lea trat auch herzu mit ihren Kindern, und neigeten sich vor ihm. Darnach trat Joseph und Rahel herzu, und neigeten sich auch vor ihm.
- Und er sprach: Was willst du mit aleml dem Heere, dem ich begegnet bin? Er antwortete: daß ich Gnade fünde vor meinem Herrn.
- Esau sprach: Ich habe genug, mein Bruder, behalt, was du hast.
- Jakob antwortete: Ach nicht, habe ich Gnade funden vor dir, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; denn ich sahe dein Angesicht, als sähe ich Gottes Angesicht; und laß dir’s wohlgefallen von mir.
- Nimm doch den Segen von mir an, den ich dir zubracht habe; denn Gott hat mir’s bescheret, und ich habe alles genug. Also nöthigte er ihn daß er’s nahm.
- Und er sprach: Laß uns fortziehen und reisen, ich will mit dir ziehen.
- Er aber sprach zu ihm: Mein Herr, du erkennest, daß ich zarte Kinder bey mir habe, dazu Vieh und säugende Kühe; wenn sie Einen Tag übertrieben würden, würde mir die ganze Herde sterben.
- Mein Herr ziehe vor seinem Knechte hin. Ich will mählich hinnach treiben, darnach das Vieh und die Kinder gehen können, bis daß ich komme zu meinem Herrn in Seir.
- Esau sprach: So will ich doch bey dir lassen etliche vom Volk, das mit mir ist. Er antwortete: Was ist’s von nöthen? Laß mich nur Gnade vor meinem Herrn finden.
- Also zog des Tages Esau wiederum seines Weges gen Seir.
- Und Jakob zog gen Suchoth, und bauete sich [ihm] ein Haus, und machte seinem Vieh Hütten; daher heißt die Stäte Suchoth.
- Darnach zog Jakob gegen Salem, zu der Stadt des Sichem, die im Lande Canaan liegt (nachdem er aus Mesopotamien kommen war), und machte sein Lager vor der Stadt,
- Und kaufte ein Stück Ackers von den Kindern Hemors, des Vaters Sichems, um hundert Groschen; daselbst richtete er seine Hütte auf.
- Und richtete daselbst einen Altar zu, und rief an den Namen des starken Gottes Israels.
Wartburg Bibel 1842 – Auf´s Neue verglichen mit der Ausgabe letzter Hand vom Jahre 1545