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Auslegung zu Apostelgeschichte 13

Das Wort geht hinaus – Auslegung zu Apostelgeschichte 13

In Apostelgeschichte 13 beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte der jungen Gemeinde. Bis hierher stand Jerusalem im Mittelpunkt, nun aber weitet sich der Blick. Das Evangelium überschreitet Grenzen, geht zu den Völkern, trägt das Licht Christi in die Welt hinaus. In Antiochia wird der Weg bereitet: Der Heilige Geist sendet Barnabas und Saulus – Paulus – aus, um die Botschaft zu verkünden. Was hier geschieht, ist kein menschlicher Missionsplan, sondern göttliche Sendung. Der Geist führt, das Wort brennt, und neue Türen öffnen sich. In diesem Kapitel zeigt sich, dass Gottes Wort nicht gebunden ist, sondern lebt und wandert – getragen von Menschen, die sich senden lassen.

Gottes Wirken im Verborgenen

Am Anfang steht das Gebet. In der Gemeinde von Antiochia dienten Propheten und Lehrer dem Herrn, fasteten und warteten auf sein Reden. Mitten in dieser Stille spricht der Heilige Geist: „Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe.“ Es ist ein schlichtes, aber entscheidendes Wort. Nicht sie selbst wählen sich ihren Auftrag, Gott tut es. Er ruft, und sie gehen.

So beginnt die erste Missionsreise – mit Gehorsam, nicht mit Eroberung. Der Geist sendet, die Gemeinde betet, und das Wort geht hinaus. Das Werk Gottes wächst nicht durch äußere Macht, sondern durch innere Führung. Im Licht Jesu erkennen wir hier das Wesen seiner Kirche: Sie lebt aus Hören und Gehorsam. Auch Jesus selbst begann sein Wirken nicht aus eigenem Entschluss, sondern aus der Stimme des Vaters heraus. Wer gesandt ist, steht nicht mehr für sich selbst, sondern trägt das Licht des Sendenden.

Paulus und Barnabas ziehen über Zypern, verkünden das Evangelium und begegnen schon bald Widerstand. In Paphos steht ihnen der Zauberer Elymas entgegen, der den Prokonsul vom Glauben abbringen will. Doch durch den Geist erkennt Paulus den Widersacher und spricht mit geistlicher Klarheit. Elymas wird blind – ein sichtbares Zeichen dessen, was in seinem Herzen schon geschehen war. Der Prokonsul aber glaubt, beeindruckt von der Kraft des Wortes. So wirkt Gott: Er richtet und heilt zugleich, er öffnet den Blinden und verschließt dem Widerspenstigen die Augen, bis dieser erkennt, dass ohne Licht kein Leben ist.

Die Hoffnung, die im Wort lebt

Von Paphos aus zieht Paulus weiter nach Antiochia in Pisidien. Dort spricht er in der Synagoge – seine erste große Predigt, die uns überliefert ist. Er erzählt von Israels Geschichte, vom Weg Gottes mit seinem Volk, von David, und dann von Jesus, dem Erfüller aller Verheißungen. Das ist keine neue Religion, sondern die Erfüllung der alten Hoffnung. Alles, was Gott verheißen hat, mündet in Christus.

Paulus legt das Evangelium hinein in den großen Strom der Geschichte. Er zeigt, dass die Auferstehung Jesu nicht ein isoliertes Ereignis ist, sondern die Vollendung von Gottes Treue. Die Hoffnung Israels hat in Christus Fleisch und Blut angenommen. Darum ruft Paulus seine Hörer zum Glauben und spricht: „Durch diesen wird euch Vergebung der Sünden verkündigt.“ Das ist die Mitte: die Vergebung, die aus Gnade kommt.

Diese Hoffnung gilt auch heute. Das Wort, das damals durch Paulus sprach, trägt denselben Geist. Wenn wir es hören, werden auch wir in die Geschichte Gottes hineingenommen. Hoffnung wächst nicht aus dem, was wir tun, sondern aus dem, was Christus getan hat. Wo sein Wort gehört wird, keimt neues Leben.

Glaube im Fremdsein

Die Botschaft findet Anklang – aber auch Widerstand. Viele aus der Synagoge hören zu, und am nächsten Sabbat strömt fast die ganze Stadt zusammen, um das Wort zu hören. Doch als die Juden sehen, dass so viele kommen, regt sich Eifersucht. Sie widersprechen Paulus und lästern. Nun wendet sich Paulus mit klaren Worten an sie: „Euch musste das Wort Gottes zuerst gesagt werden. Da ihr es aber von euch stoßt, wenden wir uns zu den Heiden.“ Das ist ein Wendepunkt. Zum ersten Mal wird offen ausgesprochen, dass das Evangelium zu den Völkern geht. Für Paulus selbst, der aus Israel stammt, ist das kein Bruch mit seiner Herkunft, sondern deren Erfüllung. Er zitiert Jesaja: „Ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, dass du das Heil seist bis an das Ende der Erde.“

Glaube im Fremdsein – das bedeutet hier: das Wort trägt hinaus, auch dorthin, wo man es ablehnt. Es bleibt nicht an den vertrauten Orten. Wer Christus folgt, bleibt nicht in der Sicherheit, sondern geht in die Weite. Und gerade dort, in der Fremde, wächst die Gemeinde. In der Ablehnung der einen liegt die Öffnung für viele. Gottes Plan geht weiter, auch wenn Menschen ihn aufzuhalten versuchen.

Die Vollendung des Auftrags

Die Heiden in Antiochia hören das Wort mit Freude. Sie preisen Gott, und viele kommen zum Glauben. So entsteht eine Gemeinde, nicht aus Tradition, sondern aus neuem Leben. Das Evangelium breitet sich aus, und das Wort des Herrn wird in der ganzen Gegend verkündet. Doch bald werden Paulus und Barnabas vertrieben. Sie schütteln den Staub von ihren Füßen – nicht aus Zorn, sondern als Zeichen, dass sie ihren Auftrag erfüllt haben. Und dann heißt es schlicht: „Die Jünger wurden erfüllt mit Freude und Heiligem Geist.“

Diese Freude ist das Siegel des Geistes. Wo Gottes Wort seinen Weg tut, bleibt kein Raum für Bitterkeit. Auch im Widerstand bleibt der Friede. Denn die Verkündigung des Evangeliums hängt nicht vom Erfolg ab, sondern von der Treue. Der Auftrag wird nicht durch äußere Anerkennung vollendet, sondern durch das Bleiben im Geist. Das ist auch für uns ein Maßstab: Christus sendet uns nicht, um zu siegen, sondern um zu säen. Das Licht leuchtet, auch wenn es abgelehnt wird. Die Vollendung liegt nicht in der Hand des Verkündigers, sondern in der des Herrn.

Schluss: Das Wort lebt

Apostelgeschichte 13 zeigt, wie das Wort Gottes aufbricht, Grenzen überwindet und Herzen verwandelt. Es ist ein lebendiges Wort, das nicht in den Mauern Jerusalems bleibt, sondern hinausgeht in die Welt. Es trägt den Ruf Jesu: „Geht hin in alle Welt und verkündet das Evangelium.“ Und überall, wo es gehört wird, entsteht neues Leben – sei es in Freude, sei es in Anfechtung.

In Christus hat dieses Wort sein Zentrum. Er ist der, der sendet, der begleitet und der vollendet. So wie der Geist Barnabas und Paulus aussandte, so sendet er auch uns – in unsere Umgebung, in unsere Zeit, mit derselben Botschaft: dass durch Jesus Vergebung und Leben geschenkt sind. Wer dieses Wort hört und annimmt, sieht mit neuen Augen. Und selbst, wenn Widerstand kommt, bleibt das Evangelium nicht leer. Es findet Wege, wo wir keine sehen.

Darum endet dieses Kapitel nicht mit Dunkel, sondern mit Freude. Das Wort lebt, weil Christus lebt. Und wer sich von ihm senden lässt, trägt das Licht weiter, das die Welt erhellt – bis an das Ende der Erde.

In Teilen automatisch (KI-gestützt) erstellt, sorgfältig von Hand überarbeitet und redaktionell-geistlich von Jesus mein Anker geprüft.

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