- Wenn eine Seele sündigen würde, daß er einen Fluch höret, und er des Zeuge ist, oder gesehen oder erfahren hat, und nicht angesagt, der ist einer Missethat schuldig.
- Oder wenn eine Seele etwas Unreines anrühret, es sey ein Aas eines unreinen Tihers, oder Viehs, oder Gewürmes, und wüßte es nicht, der ist unrein, und hat sich verschuldet.
- Oder wenn er einen unreinen Menschen anrühret, in waserley Unreinigkeit der Mensch unrein werden kann, und wüßte es nicht, und wird’s innen, der hat sich verschuldet.
- Oder wenn eine Seele schwöret, daß ihm aus dem Munde entfähret, Schaden oder Gutes zu thun (wie denn einem Menschen ein Schwur entfahren mag, ehe er’s bedacht), und wird’s innen, der hat sich an der einem verschuldet.
- Wenn es nun geschieht, daß er sich der eines verschuldet, und erkennet sich, daß er daran gesündigt hat,
- So soll er für seine Schuld dieser seiner Sünde, die er gethan hat, dem Herrn bringen von der Herde eine Schaf- oder Ziegenmutter zum Sündopfer, so soll ihm der Priester seine Sünde versöhnen.
- Vermag er aber nicht ein Schaf, so bringe er dem Herrn für seine Schuld, die er gethan hat, zwo Turteltauben, oder zwo junge Tauben, die erste zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer,
- Und bringe sie dem Priester. Der soll die erste zum Sündopfer machen, und ihr den Kopf abkneipen hinter dem Genick, und nicht abbrechen.
- Und sprenge mit dem Blut des Sündopfers an die Seite des Altars und lasse das übrige Blut ausbluten, an des Altars Boden. Das ist das Sündopfer.
- Die andere aber soll er zum Brandopfer machen, nach seinem Recht. Und soll also der Priester ihm seine Sünde versöhnen, die er gethan hat; so wird’s ihm vergeben.
- Vermag er aber nicht zwo Turteltauben, oder zwo junge Tauben, so bringe er für seine Sünde sein Opfer, einen zehnten Theil Ephi Semmelmehl zum Sündopfer. Er soll aber kein Oel drauf legen, noch Weyhrauch drauf thun, denn es ist ein Sündopfer.
- Und soll’s zum Priester bringen. Der Priester aber soll eine Handvoll davon nehmen zum Gedächtnis, und anzünden auf dem Altar zum Feuer dem Herrn. Das ist ein Sündopfer.
- Und der Priester soll also seine Sünde, die er gethan hat, ihm versöhnen, so wird’s ihm vergeben. Und soll des Priesters sein, wie ein Speisopfer.
- Und der Herr redete mit Mose und sprach:
- Wenn sich eine Seele vergreift, daß sie es versiehet, und sich versündiget an dem, das dem Herrn geweihet ist, soll sie ihr Schuldopfer dem Herrn bringen, einen Widder ohne Wandel von der Herde, der zween Sekel Silbers wert sey nach dem Sekel des Heiligthums, zum Schuldopfer.
- Dazu, was er gesündiget hat an dem Geweiheten, soll er wieder geben und das fünfte Theil darüber geben, und soll’s dem Priester geben, der soll ihn versöhnen mit dem Widder des Schuldopfers, so wird’s ihm vergeben.
- Wenn eine Seele sündigt, und thut wider irgend ein Gebot des Herrn, das sie nicht thun sollte, und hat´s nicht gewußt, die hat sich verschuldet, und ist einer Missethat schuldig.
- Und soll bringen einen Widder von der Herde ohne Wandel, der eines Schuldopfers werth ist, zum Priester; der soll ihm seine Unwissenheit versöhnen, die er gethan hat, und wußte es nicht; so wird’s ihm vergeben.
- Das ist das Schuldopfer, das er dem Herrn verfallen ist.
Wartburg Bibel 1842 – Auf´s Neue verglichen mit der Ausgabe letzter Hand vom Jahre 1545
